15.11.2013

Alltagskunst

Alltagskunst in Hohenschönhausen



Fotos: Thomas Seidel (1)

Wenn Sie durch Neu-Hohenschönhausen gehen, dann schauen Sie auch mal nach links und rechts des Weges - die Alltagskunst ist hier allgegenwärtig - die nicht immer "typische Kunst".
Von wegen Grau - bei der Planung von Hohenschönhausen wurden pro Einwohner 15 m² Grünfläche mit berücksichtigt. 30 Jahre später haben die Bäume eine stattliche Größe erreicht.
Das sind zum Beispiel die gestalteten Höfe mit ihren liebevoll betreuten Hofgärten oder die vielen, sehr unterschiedlich konzipierten Spielplätze für Jung und Alt oder die bemalten oder anderweitig gestalteten Fassaden von Kindergärten und Schulen, öffentlichen Gebäuden oder Wohnhäusern.

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Fotos: Thomas Seidel (2 - 11, 13 - 16), Uwe Seibt (12)


Der Heimatverein verwaltet eine Sammlung von rund 500 Fotos von diesen Wandmalereien und über 1000 Haustürbildern. Eine kleine Ausstellung im Mühlengrund erinnert daran - Neu-Hohenschönhausen im Bilderkleid.
Mit großem Tempo wurden in den Jahren 1984 bis 1989 die fünf- bis 21-geschossigen Wohnblocks in Neu-Hohenschönhausen errichtet. Vorwiegend junge Menschen zogen hierher und damit auch viele Kinder. Aber wie sollten die Kinder ihre oft gleich aussehenden Eingänge der hohen Häuser finden? Fehlende Bäume und markante Orientierungspunkte fehlten noch. 
Findige Bürger schlugen vor, die Eingänge mit Bildern zu versehen. Diese zündende Idee fand sofort breite Zustimmung. Bald entwickelten sich unvorhergesehene Aktivitäten von Bürgern, Schülern, Künstlern, Studenten des Instituts für Lehrerbildung und der Hochschule für Bildende Kunst Weißensee, die die Eingänge der Wohnhäuser in kurzer Zeit mit sehr unterschiedlichen Bildern dekorierten. So entstanden fast 1000 Haustürbilder in sehr unterschiedlicher Qualität. Die Kinder konnten sich so schnell an ihrem Hauseingangsbild orientieren.
Ergänzt wurden die Bürgeraktivitäten durch Künstler, die im Auftrag der Bauherren im Rahmen der geplanten "Kunst am Bau" Schulen und Kindereinrichtungen mit Kunstwerken schmückten. Einige dieser künstlerischen Arbeiten können noch heute an Kindereinrichtungen und in den Schulen betrachtet werden.
nahezu alle Bilder an den Hauseingängen sind durch die Rekonstruktion der Wohnblocks in den Jahren zwischen 1994 und 2005 verschwunden. 
Im Auftrag des Heimatvereins Hohenschönhausen hat Wolfgang Mattern in den Jahren 1988 bis 1992 die Bilder an den Hauseingängen fotografiert. Dr. Rolf Meyerhöfer (Förderverein Schloss Hohenschönhausen) hat die Bilder bearbeitet und für diese Ausstellung vorbereitet.
R. Meyerhöfer: Text zur Ausstellung, Sept. 2013.

Fotos: Thomas Seidel (17)

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Links:
 

   

01.11.2013

Dorfkirche Falkenberg

Dorfkirche Falkenberg



Jahr: erste Hälfte 14. Jahrhundert, 1375 erste urkundliche Erwähnung, 13. Jahrhundert Gründung Dorf Falkenberg, 1370 erste urkundliche Erwähnung   
Ort: Dorfstr. 39, Eingang links davon ()
Bemerkungen: Gotische Feldsteinkirche

Die Kirche war ein aus Feldsteinen im Mittelalter errichteter Saalbau mit eingezogenem Chor. Sie wurde im 18. Jahrundert verputzt, mit großen Fenstern versehen, und besaß einen hölzernen Dachturm. 1795 ließ Maria Elisabeth von Humboldt, die Mutter von Wilhelm und Alexander, die Kirche neu gestalten und den stattlichen massiven Westturm vorbauen. Er zeichnete sich durch ägyptisierende Architekturformen aus und war mit Reliefs verziert. Im April 1945 wurde die Kirche auf Anweisung eines Wehrmachtoffiziers gesprengt. Die Humboldtgruft in den unterirdischen Gewölben des Schiffes blieb erhalten. [1]
 
Am 21. April 1945 wurde die Kirche durch die deutsche Wehrmacht zerstört. Ein Teil der Überreste ist heute von Efeu und Hopfen überwuchert und ein kleiner abgesetzter Glockenturm erinnert daran. 

Kirche zu Falkenberg 1834. [2]

Reliefbild der Kirche nach einer Fotografie, um 1900.





Pastorin Renate Kersten bei der Wiedereinweihung der Gedenktafel an der Familiengruft 
für Marie Elisabeth von Humbold, der Mutter von Alexander und Wilhelm von Humboldt,
am 08.10.2013 auf dem Friedhof von Falkenberg.
Fotos: Thomas Seidel (1 - 5)

KW: Gedenktafel an der Gruft. Sonderausstellung informiert über die Familie Humboldt.
In: Berliner Woche. Ausgabe Hohenschönhausen, 24. Jg., KW 42 vom Mittwoch, 16. Oktober 2013.

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Links:

Quelle: 
  1. Petras, Renate und Ernst Oskar (Hrsg.): Alte Berliner Dorfkirchen. Die Zeichnungen Heinrich Wohlers. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1988, S. 26.
  2. Wohlers, Heinrich: Kirche zu Falkenberg. Alte Berliner Dorfkirchen. Kolor. Zeichnung, № 30, 1834. [1, S. 27]

Bibliographie:
  • Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Museum Lichtenberg im Stadthaus (Hrsg.): 725 Jahre Lichtenberg. Kalenderblätter. Berlin 2013.
  • Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Museum Lichtenberg im Stadthaus (Hrsg.): 725 Jahre Lichtenberg - Große Geschichten der kleinen Dörfer. Katalog zur Ausstellung im Museum Lichtenberg vom 01.09.2013 bis 02.03.2014. Berlin 2013.
  • Petras, Renate und Ernst Oskar (Hrsg.): Alte Berliner Dorfkirchen. Die Zeichnungen Heinrich Wohlers. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1988.

 
   

Dorfkirche Hohenschönhausen - Taborkirche

Dorfkirche Hohenschönhausen
Taborkirche



Jahr: Mitte 13. Jahrhundert (um 1260), um 1230 Gründung Dorf Hohenschönhausen, 1284 erste urkundliche Erwähnung
Ort: Hauptstraße Ecke Wartenberger Str. ()
Bemerkungen: Spätromanische Feldsteinkirche, eine der kleinsten Dorfkirchen Berlins, seit 1905 Taborkirche

Die etwas erhöht neben dem einstigen Dorfanger im heutigen Neubaugebiet stehende kleine Dorfkirche stammt in ihrem ältesten Teil, dem Chor, aus dem 13. Jahrhundert. Einer Bauperiode im 14./15. Jahrhundert gehören an: das breitere Langhaus, die Sakristei an der Nordseite und die Gestaltung des Ostgiebels mit drei spitzbogigen Blenden. In späterer Zeit kam ein zweigeschossiger Fachwerkanbau an der Südseite hinzu. Im Verhältnis zur Kirche sehr kräftig und hoch war der 1738 erbaute Dachturm, den eine schöne barocke Schweifhaube deckte. Er mußte 1952 wegen Baufälligkeit abgetragen werden. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Südseitenanbau verändert und erhöht, ein zweiter Anbau hinzugefügt. Beide beeinträchtigen erheblich die architektonische Wirkung der mittelalterlichen Kirche nach der Straßenseite hin. [1]
 
Die Dorfkirche Hohenschönhausen ist das älteste Gebäude im Berliner Ortsteil Alt-Hohenschönhausen. Sie hat einen kleinen abgesetzten hölzernen Klockenstuhl.
Am 22.04.1945 befreite die Rote Armee Hohenschönhausen. Der Taborkirche blieb das Schicksal der drei anderen Dorfkirchen von Falkenberg, Wartenberg und Malchow, die Sprengung durch die deutsche Armee, erspart.    

Kirche in Hohen Schönhausen 1834. [2]

Reliefbild der Kirche nach einer Fotografie, um 1920.


Fotos: Thomas Seidel (1 - 2)

Quelle: 
  1. Petras, Renate und Ernst Oskar (Hrsg.): Alte Berliner Dorfkirchen. Die Zeichnungen Heinrich Wohlers. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1988, S. 34. 
  2. Wohlers, Heinrich: Kirche in Hohen Schönhausen. Alte Berliner Dorfkirchen. Kolor. Zeichnung, № 23, 1834. [1, S. 35] 

Bibliographie:
  • Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Museum Lichtenberg im Stadthaus (Hrsg.): 725 Jahre Lichtenberg. Kalenderblätter. Berlin 2013.
  • Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Museum Lichtenberg im Stadthaus (Hrsg.): 725 Jahre Lichtenberg - Große Geschichten der kleinen Dörfer. Katalog zur Ausstellung im Museum Lichtenberg vom 01.09.2013 bis 02.03.2014. Berlin 2013.
  • Petras, Renate und Ernst Oskar (Hrsg.): Alte Berliner Dorfkirchen. Die Zeichnungen Heinrich Wohlers. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1988.

 
   

Dorfkirche Malchow

Dorfkirche Malchow



Jahr: 2. Hälfte 13. Jahrhundert, 1230 Gründung Dorf Malchow, 1344 urkundliche Erwähnung
Ort: Dorfstr. 39 ()
Bemerkungen: Spätromanische / frühgotische Feldsteinkirche, Größe Kirchhof: rund 3.000 m²

Das Dorf wir 1344 urkundlich erwähnt, hat aber bereits um die Mitte des 13. Jahrhunderts eine Kirche besessen. Aus dieser frühen Bauperiode stammte der breite Westturm aus Granitquadern mit rundbogigen spätromanischen Fenstern. Um 1700 wurde das Kirchenschiff neu erbaut als ein barocker Putzbau mit hohen stichbogigen fenstern und dreiseitigem Ostabschluß, dem ein niedriger Anbau angefügt war. Der mittelalterliche Turm erhielt damals Putz und eine hölzerne Laterne. Sie wurde 1882 entfernt und ein Obergeschoß aus Ziegeln mit steilem Dach und einem Dachreiter aufgesetzt, so daß der Turm im Vergleich zum Kirchenhaus zu mächtig und hoch wirkte. Die Malchower Kirche wurde Ende April 1945 ebenso wie die benachbarten Kirchen in Falkenberg und Wartenberg gesprengt. Auf dem nach wie vor genutzten Friedhof blieben nur die Grundmauern erhalten. [1]
 
Bereits vor 1375 war das Dorf im Besitz des Malchower Nebenzweigs des Adelsgeschlechts von Barfus. Sie verkauften es 1684 an Paul von Fuchs.
Am 21. April 1945 wurde die Kirche durch die deutsche Wehrmacht zerstört. Von der Dorfkirche Malchow sind nur noch einige Reste der Umfassungsmauern erhalten, ein Mauerrest mit einer Bronzefigur dient als Mahnmal gegen den Krieg. Ein hölzerner Glockenstuhl und eine kleine Backsteinkapelle erinnern an die ehemalige evangelische Kirche.    

Kirche in Malchow 1834. [2]

Reliefbild der Kirche nach einer Fotografie, um 1919.

Foto von 1895 zusammen mit folgendem Text:
Kirche Malchow: Am 21. April 1945, kurz bevor sowjetische Truppen den Ort erreichten, wurde die Kirche von Malchow durch deutsches Militär fast zeitgleich mit denen in Wartenberg und Falkenberg gesprengt. Sie fiel menschenverachtenden Durchhaltebefehlen zum Opfer. Damit endete die über 700-jährige Geschichte der Dorfkirche. Diese sinnlose Tat erschütterte die Gemeinde tief.
Im Jahre 1952 erbaute die Gemeinde ihr neues Gemeindezentrum, in dem auch die gerettete Kirchenfahne von 1699 mit den Initialen des preußischen Ministers Paul von Fuchs bewahrt wird.
[3]




Fotos: Thomas Seidel (1 - 4)

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Links:

Quelle: 
  1. Petras, Renate und Ernst Oskar (Hrsg.): Alte Berliner Dorfkirchen. Die Zeichnungen Heinrich Wohlers. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1988 S. 46.
  2. Wohlers, Heinrich: Kirche in Malchow. Alte Berliner Dorfkirchen. Kolor. Zeichnung, № 27, 1834. [1, S. 47] 
  3. Vergrößerung Hinweistafel am Eingang zum Friedhof. Abbildung: Museum Lichtenberg, Design und Gestaltung: Helga Lieser, Finanziert aus dem Fonds Erinnerungskultur Berlin-Lichtenberg: 2008.  

Bibliographie:
  • Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Museum Lichtenberg im Stadthaus (Hrsg.): 725 Jahre Lichtenberg. Kalenderblätter. Berlin 2013.
  • Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Museum Lichtenberg im Stadthaus (Hrsg.): 725 Jahre Lichtenberg - Große Geschichten der kleinen Dörfer. Katalog zur Ausstellung im Museum Lichtenberg vom 01.09.2013 bis 02.03.2014. Berlin 2013.
  • Petras, Renate und Ernst Oskar (Hrsg.): Alte Berliner Dorfkirchen. Die Zeichnungen Heinrich Wohlers. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1988.

 
   

Dorfkirche Wartenberg

Dorfkirche Wartenberg



Jahr: 13. Jahrhundert (um 1250), 1230 Gründung Dorf Wartenberg, 1270 erste urkundliche Erwähnung
Ort: Dorfstr. 9, Eingang gegenüber ()
Bemerkungen: Spätromanische Feldsteinkirche

Die Kirche war eine der schönsten mittelalterlichen Dorfkirchen Berlins, ein völlig erhaltener spätromanischer Bau, gegliedert in Turmunterbau von Schiffsbreite, quadratisches Schiff, ebenfalls quadratischer Chor, halbrunde Apsis. Das Mauerwerk bestand einheitlich aus sorgsam bearbeiteten Granitquadern, wie es der Entstehungszeit, erste Hälfte des 13. Jahrhunderts, entsprach. Im 15. Jahrhundert wurde ein Sakristeianbau mit Staffelblenden an der Südseite des Chores hinzugefügt. Der aus dem Dach aufsteigende kräftige Turmoberbau entstammte wie die vergrößerten Fenster und der Außenputz dem 18. Jahrhundert; seine barocke Laterne wurde 1848 entfernt. Der Turm erhielt damals, als auch Fenster wieder verändert wurden, einen neuen Zeltdachansatz mit aufgesetztem schlankem ziegelgedecktem Helm. In den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts (20.) wurde der Südanbau verändert und ebenso wie der Turm neu verputzt, an dem spätromanischen Bau aber das alte Feldsteinmauerwerk gänzlich freigelegt. Die sinnlose Sprengung im April 1945 zerstörte die Dorfkirche ebenso wie die Kirchen in Falkenberg und Malchow. [1]
 
Am 21. April 1945 wurde die Kirche durch die deutsche Wehrmacht zerstört. Ein Teil der Überreste ist heute überwuchert und ein hölzerner Glockenträger sowie ein Gedenkstein erinnern daran. 

Kirche in Wartenber 1834. [2]

Reliefbild der Kirche nach einer Fotografie, um 1900.


Fotos: Thomas Seidel (1 - 2)

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Links:

Quelle: 
  1. Petras, Renate und Ernst Oskar (Hrsg.): Alte Berliner Dorfkirchen. Die Zeichnungen Heinrich Wohlers. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1988, S. 74.
  2. Wohlers, Heinrich: Kirche in Wartenberg. Alte Berliner Dorfkirchen. Kolor. Zeichnung, № 31, 1834. [1, S. 75]

Bibliographie:
  • Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Museum Lichtenberg im Stadthaus (Hrsg.): 725 Jahre Lichtenberg. Kalenderblätter. Berlin 2013.
  • Bezirksamt Lichtenberg von Berlin, Museum Lichtenberg im Stadthaus (Hrsg.): 725 Jahre Lichtenberg - Große Geschichten der kleinen Dörfer. Katalog zur Ausstellung im Museum Lichtenberg vom 01.09.2013 bis 02.03.2014. Berlin 2013.
  • Petras, Renate und Ernst Oskar (Hrsg.): Alte Berliner Dorfkirchen. Die Zeichnungen Heinrich Wohlers. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1988.